Jakobsweg II – Tag 1 – München von seiner schönsten Seite

Jakobsweg II – Tag 1 – München von seiner schönsten Seite

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Ich sitze in München im Glockenbachviertel und genieße den herrlichen, warmen Abend. Ein glücklicher Zufall hat mir einen wunderbaren Tag in der Landeshauptstadt beschert. Ich war bei heißen 34 Grad im englischen Garten, habe den Surfern am Eisbach zugesehen und war in der Isar baden. Ich hatte ein hervorragendes Abendesse beim Inder, das mich auf wunderbare Weise an meinen Urlaub in Kerala erinnert hat.

Heute Morgen sah es noch eher bescheiden aus.

Ich habe mich beim buchen des Fluges, um einen Tag vertan und war der Überzeugung, dass ich am 22. Juli fliege. Was für ein Schock, als ich beim Check-In erfuhr, dass ich nicht auf der Passagierliste stehe.

Und dann habe ich mich selbst überrascht indem ich völlig gelassen beschlossen habe mir einen schönen Tag in München zu machen und die Chance zu nutzen, die sich mit geboten hat. Und das habe ich dann auch getan und der Tag war der absolute Hammer.

Seit heute habe ich diese Stadt in mein Herz geschlossen.

Hier fahren klatschnasse Menschen in Badesachen ohne Fahrschein mit der Straßenbahn, nachdem sie sich ziemlich rasant im Eisbach haben treiben lassen, zurück zu ihren Liegeplätzen.

Was für eine Freiheit.

Mir fällt ein Song von Spider Murphy Gang ein; S’is wieder Sommer. Ich bin ganz high von dem Spirit. Selbst als es gewittert und zu regnen anfängt, bleibe ich gelassen und flaniere zum Pavillon im Hofgarten und sitze mit einem bunt zusammengewürfelten Haufen aus Anzugträgern, Hippstern und Touristen und lausche gebannt einem virtuosen Gitarristen bis sich der Regen verzogen hat.

Das Leben erscheint mir wie ein Wunder

Die Menschen einfach schön und strahlend. Ständig lächeln mich fremde Menschen an. Vielleicht legt es daran, dass ich strahle vor Glück und wie trunken durch die Stadt streife.

Ich bin wieder unterwegs. Ich fühle wie ich aufgehe in meinem Sein, in dem was ich tue und das kann ich nicht verbergen. In meiner Tasche befindet sich der Schlüssel zu einer Kirche, die ich ganz für mich alleine habe.

Ich bin ehrfürchtig und übermütig zugleich. Ich darf echt hier schlafen. Ich. Wow. Ich fühle mich reich und erfüllt.

Ich erkenne, dass mein Glück weder orts- noch prozessgebunden ist.

Ich entscheide, was ich aus den Gegebenheiten mache und ich stelle fest, dass ich die Herausforderung liebe. Du weißt nicht wo du heute Nacht schlafen wirst, was du essen oder an welchem Ort du sein wirst?

Das ist mein Leben im Moment und ich liebe es! Du kannst mir alles nehmen, meine Wohnung, meinen Besitz, meinen sicheren Job und sogar meine Beziehungen zu Menschen, die ich liebe. Ich werde alles loslassen für diese Freiheit. Für die Freiheit ich selbst zu sein.

Und das andere ist, die Erkenntnis. Ja es macht einen Unterschied, ob ich da bin oder nicht. Und es gibt Menschen, die mich darin positiv bestärken. Bei ihnen will ich sein.

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